Santosha Wege - Vom Entschluss zu leben
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Category Archives: Allgemein

Immer noch Film, aber anders

4. Dezember 20194. Dezember 2019

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich mich aus der mit einem Kollegen gegründeten Filmproduktionsfirma Paperkite Pictures verabschiedet. Schweren Herzens – aber es war ein notwendiger Schritt, das habe ich in mir sehr deutlich gespürt. Ich dachte eine Zeit lang, meine innere „Film-Müdigkeit“ hätte etwas mit dem Filmemachen an sich zu tun. Aber durch den Wandel, den ich innerlich in den vergangenen Monaten vollziehe, offenbart sich mir etwas anderes.

Seit ich Filme mache, drehe ich am liebsten Portraitfilme über Menschen. Warum eigentlich? Weil ich es aus irgendeinem Grunde sehr erfüllend finde, mit diesem Medium die Schönheit eines jeden Menschen zum Ausdruck zu bringen. Mehr nicht. Es muss keinen übergeordneten Sinn haben. Dieser Mensch muss keine besondere Botschaft oder sonst irgendetwas für mich bereithalten. Seine Existenz allein ist Botschaft und Inspiration genug.

Ja, irgendwie empfinde ich mich als Übersetzerin. Es hat etwas gedauert, bis ich wirklich klar gesehen habe, dass ich etwas wahrnehme, was nicht für alle offensichtlich ist. Erst als ich Mitte 20 bin, realisiere ich, dass sich meine Wahrnehmung von Menschen unterscheidet von denen anderer.

Nun beginne ich zu erkennen, was meine Art des Filmemachens anders macht und weshalb ich es bisher gerne getan habe und mich auch die eigene Kamerarbeit, die ich bei meinem neuen Dokumentarfilm Vom Entschluss zu leben zum ersten Mal selbst mache, so erfüllt.

Seit ich Filme mache, sage ich immer schon, dass ich über jeden Menschen eine Doku drehen würde. Für mich gibt es nicht die langweiligen und die interessanten Menschen. Für mich gibt es nur interessante Menschen. Jeder ist als Individuum mit seiner ganz eigenen Geschichte gleichwertig interessant.

Als ich vor ein paar Jahren für die Portraitfilmreihe Tausend Gesichter als Regisseurin unterwegs war, waren unsere Protagonisten oft so erstaunt, dass ich sie einfach in ihrem Alltag begleiten wollte, ganz gleich ob dieser mit Wäsche waschen oder mit Marathon-Training verbunden war. „Aber ich mache doch nichts Besonderes“, haben sie oft gesagt.

Es ist nicht die Tätigkeit selbst, die etwas über einen Menschen aussagt. Es ist seine innere Haltung dazu. Für den einen ist Wäsche waschen eine genauso große Herausforderung wie für den anderen ein Marathon-Lauf. Und eine entsprechende innere Haltung kann in jeder Tätigkeit für andere Menschen inspirierend sein.

In meiner filmischen Arbeit offenbart mir jeder Mensch seine Schönheit, möge er noch so verbittert sein, noch so gehässig, noch so unliebenswert von außen betrachtet. Die Liebe zeigt sich in seiner Existenz. Und jetzt – wo ich mich so intensiv mit dem Leben auseinandersetze, jetzt wird dies alles noch viel klarer.

Jetzt wird mir auch klarer, warum ich keine Image- und Werbefilme mehr machen wollte und warum ich dieser ganzen klassischen Filmbranche noch nie etwas abgewinnen konnte.

Ich habe mich als Filmemacherin nie als besonders talentiert empfunden. Es sind sicher nicht meine technischen Begabungen oder besonders andersartigen Bilder, die meine Filme ausschmücken. Aber das müssen sie auch nicht. Ich komme in Frieden mit meiner Arbeit, weil ich die Stärke in etwas anderem spüre.

Es ist eben ein Übersetzen. Ein Übersetzen jener Schönheit, die ich in der Natur eines jeden Menschen sehe, egal, durch was diese Schönheit überlagert wird. Es gibt so viel Liebenswertes, auch an einer scheinbar unliebsamen Person – nimmt man sich die Zeit, ihn wirklich mal zu sehen und zu hören – ihn wahrzunehmen. Und manchmal ist das eben in einem Film einfacher als im echten Leben, weil dieses Medium verschiedene Möglichkeiten der Darstellung bietet.

Unter Filmemachern gibt es so ein paar etwas abfällige Sprüche wie „in Slowmotion sieht alles gut aus“ oder „mit Musik rettet man die Emotion“. Ich arbeite mit beiden dieser technischen Möglichkeiten sehr gerne – in rechter Weise eingesetzt heben sie nämlich einfach etwas hervor, was für den ein oder anderen sonst nicht wahrnehmbar ist. In meiner Arbeit an den Tausend Gesichtern habe ich es oftmals auch erlebt, dass die Portraitierten selbst hinterher erstaunt waren, was ich in ihnen beobachten konnte.

Es ist nun eine andere Art als früher, Filme zu machen. Der Prozess ist mit einer gewissen Stille und Unaufgeregtheit verbunden, die ich innerlich dabei verspüre. Wenn ich dem folge, was ich mit dem Herzen an den Menschen beobachte, muss ich niemanden mehr gerecht werden. Dann stellt sich das Werk in den Dienst anstatt die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und das ist ein wesentlicher Unterschied zu der Arbeit an Filmen, die von vorn herein den Anspruch erfüllen müssen, eine bestimmte Botschaft zu unterbreiten.

Wichtig dazu ist noch anzumerken:

All das, was ich an Fähigkeiten habe, ist mir von der Natur geschenkt worden und dessen bin ich mir sehr bewusst. Deshalb bin ich nicht stolz auf irgendetwas, sondern dankbar und demütig. Es wird eine erfüllende Arbeit, die Menschen in Dankbarkeit zu sehen, wenn ihnen etwas über sich oder etwas über das Leben durch meine Filme offenbar wird.

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Erwachsen werden

19. November 201919. November 2019

Wir reden vom Erwachsen-werden – und dieses werden war in meinem Verständnis bisher immer etwas nach vorne Gerichtetes. Etwas, was mit Tun verbunden war.

Und nun erkenne ich, dass dieses werden etwas mit lassen zu tun hat. So wie Entwicklung eigentlich etwas mit lassen zu tun hat. Und nicht mit werden im Sinne des Tuns, auch wenn es in unserem Sprachgebrauch häufig eher mit dem Tun in Verbindung steht.

Wir werden er-wachsen, im Grunde er-wachsen wir als Menschen. Aber wachsen geschieht nicht im Tun, sondern in der Hingabe an all das, was ist.

In dem wir denken, wir müssten etwas zu unserem werden beitragen, verhindern wir es im Grunde jedoch. Mit unseren Vorstellungen, Wünschen und Bestrebungen verhindern wir, dass das, was natürlicherweise von Geburt aus als Same in uns schlummert, aufgehen, gedeihen, eben er-wachsen kann.

Erst seit zweieinhalb Jahren habe ich das Gefühl, ich er-wachse. Und je mehr das geschieht, umso mehr entdecke ich Seiten an mir, die mir wie die eines unreifen, unselbstständigen Teenagers erscheinen, der sich bockig und voller Widerstand gegen das Leben auflehnen will beziehungsweise es die meiste Zeit seiner bisherigen Lebenszeit getan hat.

Erwachsen werden hat etwas mit Geduld und mit Vertrauen zu tun. Es geschieht von alleine – und in wunderbarer Weise, wenn wir es geschehen lassen können.

Wenn wir das Leben geschehen lassen können, dann trägt es uns unweigerlich genau da hin, wo wir hingehören. An einen Platz, den wir mit den Möglichkeiten und Fähigkeiten, die uns mitgegeben wurden, mit Zufriedenheit im Herzen und ganz im Dienste aller Lebewesen ausfüllen.

Etwas sein zu lassen, werden zu lassen oder sich zu ent-wickeln hat auch nichts mit Passivität zu tun. Es hat etwas damit zu tun, das hingebungsvoll und widerstandlos anzunehmen, was im Leben auf uns zukommt. Und nicht es mit dem Denken zu hinterfragen und daraufhin mit dem Vorwärts gerichteten Willen zu manipulieren und in eine andere Richtung zu lenken.

Diese Erkenntnis ist in meinem jetzigen Alltag mal klar und deutlich und mal überlagert. Und je nach dem fühlt es sich nach einer Aufgabe an – oder es ist einfach, wie es ist. Doch egal wie es ist, dieses und jenes gehört beides dazu.

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Ein neues Filmprojekt

1. September 201917. November 2019

„Vom Entschluss zu leben“ – dies wird nun der Titel für den neuen Film sein. Inspiriert ist dieser Filmtitel durch Michael Rohrschneider. Die Geschichte dazu greift zurück auf meine erste Panchakarma-Kur. Als ich einige Wochen nach dieser Behandlung zum Abschluss-Gespräch bei Michael war und ihm von einigen meiner mich tief beindruckenden Wahrnehmungsveränderungen berichten will, fehlen mir die Worte und ich meine zu ihm: „Ich kann dir gar nicht sagen, was es ist, aber irgendwie ist alles anders. Und er entgegnet mir: „Der Unterschied zu früher ist, dass du dich mit deiner neuen Lebensweise dem Leben zugewandt hast.“ 

Und er hat es auf den Punkt getroffen.

Was heißt es, sich dem Leben zuzuwenden?

Es heißt, sich in wirklicher Tiefe mit sich selbst zu beschäftigen. Ein Verständnis davon zu entwickeln, was Leben überhaupt ist und wie wir es unterstützen können. Es heißt auch, sich über die verschiedenen Ebenen des Mensch-Seins bewusst zu werden und das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele zu erkennen.

Sich dem Leben zuzuwenden heißt auch, sich dem Leben selbst anzuvertrauen. Und loszulassen, woran wir uns in Gedanken immerzu klammern, um eine trügerische Sicherheit zu gewinnen.

Und plötzlich ist mein Leben in einen Fluss geraten. Ein Fluss, der mich auf ganz natürliche Art und Weise da hinbringt, wo ich hin soll. Es ist ein Gefühl einer übergeordneten Entspannung in mein Leben getreten. Nicht mehr zu müssen, nicht mehr zu wollen. Einfach nur zu schauen, auf sich zukommen zu lassen, zu durchleben und gehen zulassen. 

Warum nun ein neuer Film?

Mit diesem Projekt folge ich vor allem dem Ruf vieler Menschen, die meine Verwandlung durch die ayurvedische Lebensweise mitverfolgt haben und sich dessen filmische Aufarbeitung wünschen. Dieser Wunsch besteht nicht nur von denen, die selbst MS haben oder Angehörige sind, sondern auch von vielen, die auf dem Papier noch keine Krankheit haben. Sie sehnen sich ebenso nach innerer Balance und einem glücklicheren Leben.

Als damals mein Erstlings-Werk Kleine graue Wolke in die Kinos kam, spürte ich zum ersten Mal, wieviel Kraft und Inspiration so ein Film im Leben anderer Menschen haben kann. Und das gibt mir die Motivation für eine Fortführung meiner Geschichte. 

Denn was ich in den letzten zwei Jahren entdecken durfte, trägt die Kraft zu einer echten, tiefgründigen Veränderung in sich, die nachhaltig zu mehr .. ja, Freude, Glück, Energie, einfach gesagt: Leben führt. Und ich kann schon nachvollziehen, dass viele meine Entwicklung vielleicht erstmal aus der Distanz beäugen möchten, denn einige Ansätze sind für unser Denken hier etwas fremd. Und durch mein Naturell habe ich mich damals mit meinem letzten Schub und gefühlt dem Rücken zur Wand einfach so hineingeworfen und habe etwas gefunden, was ich gerne mit der Welt teilen will. 

Wie wird das neue Werk gestaltet?

Auch in dem neuen Werk werde ich verschiedene Menschen treffen. Es wird stilistisch jedoch keine Fortsetzung von „Kleine graue Wolke“. Der einzige Teil, der sich wiederfinden wird, ist ein gewisser autobiografischer Anteil. 

Es gibt zwei Menschen, denen ich meine Erfahrungen in den letzten Monaten besonders zu verdanken habe, und diese beiden Menschen werden eine große Rolle in dem neuen Film spielen. Michael Rohrschneider und Heike Wilkens sind diejenigen, die mich vertrauensvoll auf die Reise geschickt haben und mich seit Stunde null sehr nah begleiten. Ich habe noch nie Menschen getroffen, die in dieser Art und in dieser Tiefe mit dem Leben verbunden sind. Sie haben damals meine Panchakarma durchgeführt und es war nicht nur die Behandlung an sich, die so vieles in mir hat heil werden lassen. 

Der neue Film wird ganz unkonventionell entstehen – mehr im Fluss des Lebens selbst – und wird ein schönes neues Abenteuer. Ich habe nämlich in der vergangenen Zeit entdeckt, dass ich selbst gerne die Bilder mache und so werde ich dieses Mal einen Großteil des Films selbst drehen.

Aktuell befindet sich das Projekt in der Vorproduktion, das heißt, dass ich mich vor allem um die Finanzierung kümmere. Parallel haben wir schon erste kleine Drehs realisieren können. Pure Freude!!! 

Was nun „Santosha Wege“ ist und was sich sonst noch tut, das werde ich nach und nach auf diese Seite bauen und euch über den Blog wieder regelmäßig an allem teilhaben lassen. Und ich freue mich immer über Austausch! Also schreibt, fragt und teilt gerne – lasst uns ein weiteres Projekt gemeinsam entstehen sehen.

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Gesundheit neu verstehen

16. August 201916. November 2019

Was verstehen wir eigentlich unter Gesundheit? In unserem täglichen Sprachgebrauch wird all zu gern das Wort Gesundheitszustand verwendet. Es lässt den trügerischen Rückschluss zu, dass Gesundheit etwas mehr oder weniger Feststehendes ist. Ihm entgegen steht dann Krankheit als ein Störenfried dieses Zustandes.

In den vergangenen zwei Jahren habe ich jedoch erkannt, wie irreführend diese Ansicht ist. Die Trennung führt dazu, dass wir nicht das ganze Bild zum Behandeln einer Erkrankung in Betracht ziehen und oft die Verantwortung für das Gesunden nach außen hin an einen Arzt oder Medikament abgeben.

Als mir vor zwei Jahren Ayurveda begegnete, habe ich ein ganz neues Bild von Gesundheit und Krankheit gewonnen.

Im Ayurveda werden drei große Wirkprinzipien beschrieben. Alle drei sind jedes für sich ein Zusammenspiel der fünf Elemente, aus denen sich alles in diesem Universum zusammensetzt. Jeder Mensch hat von Geburt an eine Konstitution, also ein für ihn spezifisches Verhältnis, in dem diese drei Prinzipien zueinander stehen – so einzigartig wie der Fingerabdruck jedes Menschen. Besteht (bis zu einem gewissen Grad) dieses Geburts-Verhältnis der Prinzipien untereinander, so ist dieser Mensch gesund.

Leben ist ständige Veränderung

Leben ist Veränderung, in jedem Moment. Schon ein Atemzug später sind wir nicht mehr dieselben, die wir kurz zuvor noch waren. Alles, was wir tun, denken, sagen und auch alles, was sich um uns herum in jedem Moment verändert, hat Einfluss auf die drei Wirkprinzipien in uns. Es ist also ein ständiges aus dem Gleichgewicht kommen und ins Gleichgewicht zurückkommen, dass wir vollziehen.

Solange wir uns aus einem gewissen Rahmen nicht herausbewegen, kann unser Körper immer wieder einen Ausgleich schaffen und wir bleiben gesund. Nimmt eines (oder mehrere) der Wirkprinzipien überproportional zu oder ab, dann werden wir krank.

Das Wunderbare an der ayurvedischen Sichtweise ist, dass wir, wenn wir lernen die Zeichen unseres Körpers und unseres Verstandes zu deuten, selbst das Handwerkszeug besitzen, unsere Gesundheit zu erhalten. Denn jedes der drei Wirkprinzipien hat bestimmte Eigenschaften, die man beobachten kann. Ist nun ein Mensch aus dem Gleichgewicht geraten, besteht mit dem Wissen des Ayurveda die Möglichkeit zurückzuverfolgen, wie das Ungleichgewicht entstanden ist und wie das Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann – wie man also wieder gesund wird.

Zwei Seiten derselben Medaille

Gesundheit und Krankheit sind also nur zwei Begriffe, die das Verhältnis der Geburtskonstitution zu der aktuellen Situation beschreiben, in dem sich ein Mensch befindet.

Seit ich mich in dieser Art und Weise damit auseinandersetze, verschwinden die Grenzen zwischen den beiden Begriffen. Das hat zum einen den Aspekt, dass ich eine immer präziser werdende Wahrnehmung für meinen Körper, mein Denken und meine Emotionen bekomme, und so immer frühzeitiger etwas für mein persönliches Gleichgewicht tun kann.

Zum anderen löst es die Trennung zwischen Gesundheit und Krankheit auf. Und wo keine Trennung ist, da ist keine Reibung. Krankheit ist Teil meines Seins, genauso wie Gesundheit. Es ist nichts Grundverschiedenes voneinander. Und somit parke ich auch nicht die Verantwortung für das Gesundwerden bei jemand anderen, sondern erkenne, dass ich diejenige bin, die für das Gleichgewicht in mir zu sorgen hat.

Es ist ein ganz grundlegender Unterschied in der inneren Einstellung, der sich durch dieses Verständnis vollzogen hat. Und das wiederum führt dazu, dass sich das Leben in mir und um mich herum ganz neu entfalten kann.

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